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VORSCHAU: ATSV Mutschelbach - SV Oberachern

Zum in der Rückrunde ersten Heimspiel und der zugleich letzten Heimbegegnung im Jahr 2023 begrüßt unser siebtplatzierter ATSV am Samstagnachmittag den Tabellenelften SV Oberachern, der drei Zähler weniger aufweist.

Herkunft und Historie des Gegners

Der Blick geht nach Südbaden. Als größter Stadtteil der im Ortenaukreis liegenden Großen Kreisstadt Achern (insg. rd. 26.500 EW) bezeichnet man Oberachern (ca. 4.000 Einwohner) als das Eingangstor zum am Westrand des nördlichen Schwarzwaldes liegenden Achertal. Wie der Ortsname schon sagt, wird der Ort von der Acher, einem Nebenfluss des Rheins, durchflossen.

Der dortige Fußballclub wurde ursprünglich im Jahr 1928 als FV Oberachern und damit „Fußballverein“ gegründet. Inzwischen rund 600 Mitglieder stark, trägt er seit 1946 den Namen „Sportverein“ und damit SV Oberachern.

Von vier Landesliga-Spielzeiten in den 90igern (1994/95, 1996-1998) abgesehen, spielte der SVO bis Mitte der 2000er Jahre fast ausschließlich auf Kreisebene und rutschte zwischenzeitlich sogar bis in die Kreisklasse A ab. Exakt hier startete dann aber in der Saison 2003/04 die Erfolgsgeschichte. Nach zwei Aufstiegen in Folge spielte man ab der Runde 2005/06 in der Landesliga und stieg vier Jahre später erstmals in die Verbandsliga auf. Auch diese Spielklasse war eine nur vierjährige Durchgangsstation, denn zur Saison 2013/14 ging´s erstmals hoch in die Oberliga. Der sofortige Wiederabstieg führte nochmals zu einem Spieljahr auf Verbandsebene, nach dem aber sogleich auch wieder die Rückkehr in die höchste Spielklasse von Baden-Württemberg gelang, in der man nun schon durchgehend im 9. Jahr spielt. Nach den Ligainstitutionen SSV Reutlingen und FV Ravensburg ist man damit zusammen mit dem 1. CfR Pforzheim und dem FSV Bietigheim-Bissingen am längstens Bestandteil der Oberliga. Und dies obwohl zwischenzeitlich im Jahr 2019 der finanzielle Verbleib in dieser Spielklasse am seidenen Faden hing und man damals sogar über einen Rückzug in die Verbands- oder Landesliga nachdachte. Ausgerechnet dann erreichte man jedoch in der folgenden Runde 2019/20 mit Rang 6 die bis dahin beste Platzierung aller Vereinszeiten, auch wenn diese Spielzeit aus Corona-Gründen nur als Halbserie ausgespielt werden konnte. Nachdem man zuvor bereits drei Mal im Pokalfinale gescheitert war, gelang es in der Saison 2021/22 erstmals den Südbadischen Verbandspokal zu gewinnen. Verbunden war dies mit dem erstmaligen Einzug in die DFB-Pokalhauptrunde. Hier traf man im Freiburger Dreisamstadion auf Borussia Mönchengladbach. Der Bundesligist gewann mit 9:1.

In der vergangenen Saison 2022/23 stellte der SVO mit Platz 6 die bisher beste Oberliga- und damit Vereinsplatzierung aus der Corona-Saison 2019/20 ein. Mit 14 Siegen, 7 Unentschieden und 13 Niederlagen kam man einen Platz hinter unserem mit 8 Punkten besser dekorierten ATSV ins Ziel. Durmus und Huber waren mit je 12 Treffern die treffsichersten Oberachener. Huber hatte auch den DFB-Pokalehrentreffer gegen Gladbach erzielt. Zudem sicherte sich der SVO zum zweiten Mal in Folge den Südbadischen Verbandspokal und die erneute Teilnahme am DFB-Pokal.

Der SV Oberachern in der Saison 2023/24

Hatte man zur Saison 2021/22 noch einen größeren personellen Umbruch vollzogen, so fielen bereits zur vergangenen Spielzeit die Personalwechsel recht moderat aus. Auch zur aktuellen Runde gab es nur wenige Änderungen, wobei mit Güzelcoban (Pforzheim), von Nordheim (Nagold) und Knobelspies (Kuppenheim) schon drei Mann den Verein verlassen haben, die in der Saison zuvor jeweils über 20 Spiele absolviert hatten. Dafür neu und bereits Stammspieler Angot (Bahlinger SC), Gerold (U19 KSC), Hauser (FC Nöttingen) und Weiß (SV Bühlertal). Die weiteren Neuzugänge Leberer (A-Jugend Bahlinger SC), Knöller (SV Sinzheim) und Anastasiadis (U19 KSC) sind bisher noch nicht über den Ergänzungsspielerstatus hinausgekommen.

Oberachern besitzt eine junge Mannschaft mit z. B. im letzten Spiel einem Altersdurchschnitt von 24,3 Jahren. Torhüter Redl und Stürmer Huber sind mit jeweils 30 Jahren die „Senioren“ im Team. Nur unwesentlich älter ist SVO-Trainer Himmel (31), der seine Mannschaft nun bereits im dritten Jahr betreut.

Nachdem man sich zum zweiten Mal für den DFB-Pokal qualifiziert hatte, zog man das große Derby-Los SC Freiburg. Im Dreisamstadion Freiburg, also quasi auswärts, verkaufte man sich am 13. August beim 0:2 gegen das Streich-Team richtig gut. Im diesjährigen Verbandspokalwettbewerb schickt man sich wieder an, Großes zu erreichen, wenngleich man Mitte September beim Landesligisten Türk. SV Singen lange um den Einzug ins Viertelfinale bangen musste. Nach dem Ausgleichstreffer erst in der 90+9. Minute, gewann man in doppelter Überzahl noch mit 5:2 nach Verlängerung.

Wie eingangs erwähnt belegt Oberachern aktuell den 11. Tabellenplatz. Dieser kam durch folgende Ergebnisse zustande: In den ersten 5 Spielen blieb man sieglos. Nach zwei Auftaktniederlagen in Göppingen (1:4) und zuhause gegen unseren ATSV (2:5), holte man in Hollenbach (1:1) und gegen Pforzheim (2:2) zwei Unentschieden, bei dazwischen einer weiteren Niederlage gegen Reutlingen (1:5). Anfang September dann mit einem Last-Minute-Treffer der erste Sieg bei Neuling VfR Mannheim (2:1), an den sich mit einem 5:0 über den nächsten Neuling Denzlingen gleich der zweite dreifache Punktgewinn anschloss. Nach einer weiteren Pleite (1:4 in Bietigheim-Bissingen) stand man gegen Aufstiegsfavorit Großaspach kurz vor einem Punktgewinn, durch zwei Gegentreffer erst in der Nachspielzeit musste man sich aber doch noch mit 1:3 geschlagen geben. Dafür folgte nun eine Serie von 6 ungeschlagenen Spielen mit 1:0 in Nöttingen, 3:0 gegen Gmünd, 3:3 in Holzhausen, 1:1 gegen Ravensburg, 3:1 in Offenburg und 0:0 gegen Essingen. Dies führte nach den Spieltagen 14/15 mit jeweils Rang 7 zur bisher besten Saisonplatzierung. Nach aus den letzten 3 Spielen 2 Niederlagen (1:4 in Villingen und vergangenen Samstag 0:2 gegen den Tabellenzweiten Göppingen), bei dazwischen einem 2:0-Heimerfolg gegen Backnang, liegt man nun eben auf Position 11 mit 2 Punkten Vorsprung zum ersten potentiellen Relegationsabstiegsplatz. Bester Torschütze ist aktuell Stefotic mit 7 Treffern vor dem Ex-Nöttinger/Pforzheimer/Grunbacher Durmus mit 6.

Die Situation bei unserem ATSV

Der ATSV blickt auf zuletzt zwei unterschiedliche Serien zurück. An zunächst zwischen Mitte September und Mitte Oktober 7 ungeschlagene Spiele (4 Siege, 3 Remis), schloss sich bis Mitte November eine Serie von 3 Niederlagen in Folge an. Am vergangenen Samstag reiste man so als Außenseiter zur ersten Rückrundenbegegnung zum Hinrundenvierten FSV Hollenbach, dem man in der Vorrunde noch zuhause mit 1:3 unterlegen gewesen war. Mit einem eindrucksvollen 4:2-Sieg durch u. a. 3 Treffer von Felix Kendel, nahm das Blicker/Kratzer-Team erfolgreich Revanche und durchbrach damit nicht nur die kürzliche Negativserie, sondern sicherte sich damit auch erstmals alle 3 Punkte gegen Hollenbach, nachdem man in der Vorsaison zuhause zur Oberligapremiere 2:2 gespielt hatte und der 2:1-Rückrundensieg aufgrund des damaligen „Wechselfehlers“ in eine 0:3-Niederlage umgewandelt worden war.

Nach Abschluss der Vorrunde hatte unser ATSV mit dem ausgeglichenen Konto von 6 Siegen, 5 Unentschieden und 6 Niederlagen bei 37:39 Toren den 9. Tabellenplatz belegt, mit 4 Punkten Vorsprung gegenüber dem ersten Relegationsplatz. Zuhause gelang eine Statistik von 4 S, 1 U und 4 N, in der Ferne holte man 2 S, 4 U und 2 N. Durch den letztwöchigen ersten Rückrundensieg in Hollenbach hat man sich mit nun 26 Punkten wieder auf den 7. Tabellenplatz verbessert, der Vorsprung „nach unten“ beträgt nun 5 Zähler.

Zum Jahresende stehen nun noch zwei Begegnungen auf dem Programm. Nach der Heimaufgabe gegen Oberachern gastiert unser Team am 02.12. noch zum Derby in Pforzheim.

Die bisherigen Duelle

Unsere Waldenser trafen bisher dreimal auf Oberachern, zweimal in der vergangenen Saison und am 2. Spieltag der aktuellen Runde. Zubuche stehen 2 Siege und ein Unentschieden. Ende Oktober des Vorjahres gelang ein 3:1-Heimerfolg und in der Rückrunde, Mitte Mai, wurde man Zeuge einer Aufholjagd unserer Elf, die im Oberachener Waldseestadion nach einem 1:4-Rückstand in der letzten Viertelstunde noch zum 4:4-Unentschieden ausglich. In der diesjährigen Vorrunde lag unser Team mit 1:2 im Rückstand, landete aber noch einen 5:2-Auswärtssieg.

Was sagt unser Trainerduo?

Wie immer hat unser Trainerduo Dietmar Blicker/Marco Kratzer das Wort. Dietmar mit seiner Einschätzung zum kommenden Spiel: „Wir sind weiterhin sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf und haben uns über den Sieg bei den starken Hollenbachern sehr gefreut. Jetzt geht´s gegen Oberachern, wo wir im Hinspiel eine super Eigendynamik entwickeln und mit 5:2 gewinnen konnten, obwohl die Oberacherner Mannschaft wirklich nicht drei Tore schlechter war. Die kommende Heimbegegnung ist für uns ein Spiel auf Augenhöhe, das sieht man ja auch am jeweiligen Punktestand. Es werden sich zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die ganz ähnlich agieren und der SV Oberachern ist ja auch ein Verein, der dem unseren in der Ausrichtung sehr ähnlich ist. Und das passt dann eben auch zu den Trainern. Fabian Himmel und ich sind wirklich gute Freunde, wir treffen uns oft und sprechen über Fußball. Wir mögen uns sehr gerne, deswegen freue ich mich auch ganz persönlich auf dieses Spiel, weil ich den Fabian dann auch mal wiedersehe. Es ist wie gesagt ein Spiel auf Augenhöhe. Ich denke, wir sind gut drauf, wir wollen den Schwung aus Hollenbach mitnehmen und im vorletzten Spiel des Jahres im allerbesten Fall natürlich die drei Punkte einfahren. Obwohl wir natürlich wissen, dass uns ein starker Gegner gegenüberstehen wird.“

Unterstützt unsere Jungs bei ihrem letzten Heimspiel des Jahres!

Noch einmal hat jede/r die Chance, im Jahr 2023 in die Waldenserstraße in unsere Piston EDEKA ARENA zu pilgern. Macht bitte reichlich Gebrauch davon und unterstützt unsere Waldenser Jungs im Duell Nordbaden gegen Südbaden. Wir freuen uns auf EUCH!

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