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Vorschau: ATSV Mutschelbach - SG Sonnenhof Großaspach

Es sind für unseren ATSV die Wochen der Herausforderung gegen in Folge gleich vier als Top-Teams der Liga eingestufte Gegner. Nach der ersten Saisonniederlage gegen den 1. Göppinger SV (1:3), dem überzeugenden 2:1 beim SSV Reutlingen und vor der Auswärtsfahrt bereits am kommenden Mittwoch zu den Stuttgarter Kickers, wird an diesem Samstagnachmittag im 4. Oberliga-Heimspiel mit der SG Sonnenhof Großaspach der aktuelle Tabellenführer in unserer Piston EDEKA ARENA zu Gast sein.

Großaspach ist Teil der im Rems-Murr-Kreis liegenden Gemeinde Aspach (ca. 8.250 Einwohner) nahe Backnang. Der weitere Ortsteil Kleinaspach ist bei Partygängern weit über die Grenzen hinaus bekannt, befindet sich dort doch das Event-Hotel Sonnenhof, das Teil des Namens des Großaspacher Fußballvereins ist. Dieses gehört u.a. Ulrich Ferber, dem Ehemann und Schwiegervater der bekannten Schlagersängerinnen Andrea Berg und Vanessa Mai. Der Hotelier und Ex-Spielerberater (insb. von J. Kimmich) gründete 1976 mit seinem Bruder die Thekenmannschaft Sonnenhof Kleinaspach, die 1987 erstmals für den regulären Spielbetrieb meldete. 1990/91 schnürte dort auch mal Ralf Rangnick seine Kickschuhe. Nach dem Zusammenschluss mit der SpVgg Großaspach (1994) und nach mehreren Landesliga-Jahren, gelang 2002 der Verbandsligaaufstieg, von da an ging es steil bergauf: bereits 2006 hoch in die Oberliga und 2009 sogar in die Regionalliga Südwest. Hier wurde man 2014 Meister, setzte sich in der Aufstiegsrelegation durch und spielte nun sogar in Liga 3, wo man 2015/16 als Vize-Herbstmeister sogar an einem Aufstieg in die 2. Bundesliga schnupperte. Am Ende sprang dabei „nur“ Rang 7 heraus, was aber die bisher beste Vereinsplatzierung bedeutet. 2020 ging´s wieder hinab in die Regionalliga. 2020/21 konnte man sich dort noch knapp retten, in der vergangenen Spielzeit dann aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses doch der Abstieg in die Oberliga.

Die SG Sonnenhof, die ihre Heimspiele in der 10.000 Zuschauer umfassenden WirMachenDruck-Arena austrägt, gehört nun in der Oberliga zu einem der Topfavoriten für den sofortigen Wiederaufstieg. Neuer Coach ist Sbonias, der zuvor den Oberligisten SGV Freiberg trainiert hat. Er tritt damit in die Fußstapfen früherer Großaspacher Trainergrößen wie Gisdol, Gaudino, Hartmann, Rehm, Zorniger, Scharinger oder zuletzt Boysen.

Mit dem Abstieg kam es zu einem großen personellen Umbruch. Neben Fußballikone Sascha Mölders haben zahlreiche Spieler ihren Weggang erklärt. Dafür sind 14 Neuzugänge gekommen, darunter der ehemalige Bundesligaprofi Schieber (auch Spieler-Co-Trainer und U17-Coach, zuletzt FC Augsburg), Diakiese (FC Wiltz, 1. Liga Luxemburg), die bereits in Liga 3 (u.a. Waldhof MA; VfB Stuttgart II) aktiv gewesenen Dos Santos (FC Gießen), Ivanusa (2. Co-Spielertrainer, SGV Freiberg) und Santoto (TSG Backnang) sowie mehrere Spieler mit Erfahrung in der Regional-, Ober- und A-Junioren-Bundesliga. Im Team steht mit Dominik Salz zudem der Rekord-Torschütze der Oberliga BW (102 Treffer), der auch bereits in unserer Region bei Grunach und Pforzheim gespielt hat.

In der Vorbereitung tat sich Sonnenhof im württembergischen Verbandspokal sehr schwer und ist dort bereits früh ausgeschieden. Hatte man bereits in Runde 1 bei einem Landesligisten Mühe, so war in Runde 2 beim nächsten Landesligisten TSV Bad Boll mit einem 2:3 nach eigener 2:0-Führung sogar Endstation. Dagegen verlief der Start in die Oberliga mit dem zunächst Optimum von 5 Siegen sehr vielversprechend: 4:2 beim FC Nöttingen, 4:1 gegen FSV Bietigheim-Bissingen, 2:1 bei der TSG Backnang, 1:0 gegen den 1. CfR Pforzheim und 2:0 beim SV Oberachern. Erst dem FV Ravensburg gelang es an Spieltag 6 den Großaspachern in deren Stadion ein 0:0 abzuluchsen. Die SG Sonnenhof musste erst 4 Gegentreffer hinnehmen, die bisher 13 erzielten Tore verteilen sich auf mehrere Schultern (Sahiti, Salz je 3, Engel 2 und fünf weitere Torschützen), was ein Fingerzeig dafür ist, dass der kommende Gegner in der Offensive schwer auszurechnen ist. Königstransfer Schieber kam bisher übrigens noch nicht zum Einsatz.

Für unser Cheftrainerduo Dietmar Blicker/Marco Kratzer blickt Dietmar auf den Auswärtssieg in Reutlingen zurück und gibt einen kurzen Einblick in die Überlegungen zum Spitzenspiel gegen Großaspach: „Über die drei Punkte in Reutlingen haben wir uns natürlich sehr gefreut. Die Reutlinger hatten mehr vom Spiel und letztendlich auch mehr Torabschlüsse, wobei auch wir in der Spielphase unserer Zwei-Tore-Führung noch sehr gute Chancen besaßen, um aus dem 2:0 ein 3:0 zu machen. Insgesamt hatten wir natürlich auch ein bisschen Glück, um den Sieg einfahren zu können. Die Punkte gegen solch eine Mannschaft waren logischerweise nicht unbedingt einkalkuliert, umso besser. Wir sind sehr glücklich über den Saisonstart! Jetzt haben wir mit Großaspach und den Stuttgarter Kickers die zwei größten Mannschaften vor uns, gegen die wir ganz krasser Außenseiter sein werden. Aktuell wissen wir noch nicht, ob Dennis Klemm spielen kann. Sebastian Weizel wird dagegen wieder im Kader stehen und wir sind ansonsten ohne große Verletzungen aus dem Reutlingen-Spiel zurückgekehrt. Wir werden versuchen, es dem Tabellenführer aus Großaspach so schwer wie möglich zu machen und wollen auch hier wieder maximal ´eklig` sein. Uns ist es aber auch bewusst, dass dieser Gegner nochmal in einer ´anderen Liga` spielt wie Reutlingen. Umso froher sind wir über die elf Punkte nach sechs Spielen, dies ist natürlich eine bisher hervorragende Bilanz.“

Es kommt nun also der nächste Hammergegner zu uns nach Mutschelbach. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass dieses Match das Spitzenspiel des 7. Oberliga-Spieltages sein würde? Unser ATSV ist Tabellenfünfter mit 11 Punkten (3 S, 2 U, 1 N) und 12:6 Toren. Wir sind sooo stolz! Unser Team hat Respekt, aber keine Angst vor dem Klassenprimus. Alle Beteiligten dürfen sich auf diese sehr interessante Begegnung freuen. Bitte unterstützt die Mannschaft mit eurem Besuch, sie hat es sich redlich verdient!

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