ATSV Mutschelbach - Sport-Union Neckarsulm
Samstag, 26.11.2022, 14.30 Uhr:
19. Spieltag Oberliga Baden-Württemberg
Das Fußballjahr 2022 geht langsam zu Ende. Es war dies ein historisches in unserer Vereinsgeschichte. Unser ATSV wurde überlegener Verbandsligameister, ist erstmals in die fünfthöchste Spielklasse, die Oberliga Baden-Württemberg, aufgestiegen und misst sich hier seit Anfang August auf Landesebene mit Mannschaften aus ganz Baden-Württemberg. Und unsere Mannschaft hat hier bisher vollauf überzeugt. Als bester von vier Aufsteigern wurde man zum Ende der Vorrunde sensationell starker Tabellensechster und belegt auch zwei Begegnungen vor Jahresende diesen Platz. Bevor es nächste Woche zum abschließenden Spiel in 2022 noch zum Offenburger FV gehen wird, heißt es am kommenden Samstag zum letzten Mal in diesem Jahr Heimspiel in unserer Konstandin KUNSTRASEN ARENA. Zu Gast sein wird die Sport-Union Neckarsulm.
Herkunft und Historie des Gegners
Die Große Kreisstadt Neckarsulm liegt im Landkreis Heilbronn und bildet mit ihrer Nachbarstadt Heilbronn ein durchgehend bebautes Gebiet. Mit bei rund 26.300 Einwohnern fast 30.000 Arbeitsplätzen (u.a. zwei große Handelsketten und ein großer Automobilhersteller) ist Neckarsulm eine wirtschaftlich wichtige Stadt in der Region HN-Franken sowie „äußeren“ Metropolregion Stuttgart.
Die Sport-Union Neckarsulm mit ihren 15 Sportabteilungen ist ein in dieser Konstellation noch recht junger Verein, weil erst am Neujahrstag 2009 durch Fusion der Sportvereinigung Neckarsulm und den Sportfreunden Neckarsulm entstanden.
Obwohl die Abkürzung „NSU“ regional eine lange Tradition besaß (Anspielung auf die NSU Motorenwerke/Vorläufer des großen Automobilherstellers), sahen sich die Vereinsverantwortlichen im Jahr 2021 gezwungen, den ursprünglichen Vereinsnamen Neckarsulmer Sport-Union und das Vereinslogo wegen der Assoziation zu einer rechtsextremen Organisation in eben Sport-Union Neckarsulm (SUN) zu ändern.
Die „genannten“ Handelsketten sind 2 von 8 Hauptsponsoren, der „erwähnte“ Automobilhersteller einer von 14 Exklusivsponsoren des Vereins.
Im ersten Jahr seines Neubestehens, d.h. zum Ende der Saison 2008/09, holte sich der Neckarsulmer Fußballverein überlegen den Meistertitel in der Bezirksliga Unterland und ebenso souverän vier Jahre später, 2012/13, die Landesligameisterschaft. Die Verbandsliga Württemberg war nur 3 Jahre Zwischenstation, zur Runde 2016/17 stieg man erstmals in die Oberliga auf. Im 1. Jahr erreichte man dort einen sensationellen 3. Platz, es folgten zweimal Rang 10, in den beiden Corona-bedingt abgebrochenen Spielzeiten die Positionen 15 und 7 sowie in der vergangenen Saison 2021/22 mit 5 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge Platz 12. In der Vorsaison erreichte man 15 Siege und 6 Remis bei 17 Niederlagen. Mit 51 erzielte man die zweitwenigsten Tore in der Liga, dafür verfügte man über die achtbeste Defensive. Beste Torschützen waren Pander (10) und Albert (9).
Die Sport-Union Neckarsulm in der Saison 2022/23
Die bisherige Oberligazeit der Neckarsulmer ist eng mit dem Namen Marcel Busch verbunden. Der frühere Zweitligaspieler (SV Sandhausen und RW Ahlen) war zunächst drei Jahre als Spieler aktiv (1 x Verbandsliga, 2 x Oberliga), ehe er unmittelbar danach zur Saison 2018/19 den Trainerposten übernahm. In diesem Sommer erklärte er aus privaten Gründen seinen vorläufigen Rücktritt. Nachfolger wurde der frühere Trainer des VFB Stuttgart II und der SG Sonnenhof Großaspach, Walter Thomae. Dieser hatte zur neuen Runde den zweitbesten Vorjahrestorschützen Albert sowie Bauer, Eitelwein, Schorn und drei weitere bisherige Ergänzungsspieler als Abgänge zu verkraften. Neu im Team dafür aus der Regionalliga Nord Trianni (Atlas Delmenshorst), aus den Verbandsligen McDonald (Neckarrems), Berisha (Calcio Leinfeld-Echterdingen), Fischer und Selz (beide Zuzenhausen) sowie aus den Landesligen Pöhler (Geislingen) und Lushtaku (Türk Neckarsulm).
Neckarsulm holte aus den ersten 3 Oberliga-Spielen jeweils auswärts zwei 2:2-Remis (in Ravensburg und in Hollenbach). Sein dazwischen 1. Heimspiel verlor die SUN gegen unseren ATSV mit 0:2, dank zweier Tore unseres Kapitäns Jonas Malsam. An eine Niederlage gegen Villingen (0:1) schloss sich ein Sieg in Rielasingen-Arlen (4:1) an, ehe es für die Neckarsulmer vier Spiele ohne Sieg gab. Dabei Niederlagen gegen Göppingen (1:2), in Reutlingen (2:5) und bei den Stuttgarter Kickers (1:5). Dazwischen ließ man mit einem Heim-1:1 gegen das Spitzenteam Großaspach aufhorchen. Es folgten zwei Heimsiege gegen Offenburg (3:0) und Freiburg (1:0) sowie ein 3:3 in Holzhausen. Anschließend verlor man gegen Nöttingen (0:2) und gegen Backnang (1:2). Das dazwischen 2:2 in Bietigheim-Bissingen besänftige die Verantwortlichen nicht, die mit nach dem Backnang-Spiel Platz 16 und laut Presse zwischenzeitlichen Undiszipliniertheiten einzelner Spieler, die Reisleine zogen und sich von Trainer Thomae nach nur 4 Monaten wieder trennten.
Nur vier Tage später wuchsen die Neckarsulmer am 1. November unter der Leitung des Interimstrios Nicolai Grgic (bisheriger Co-Trainer), Robin Neupert (Teammanager) und Thorsten Damm (Sportlicher Leiter) über sich hinaus und schlugen trotz ligaübergreifend 33 Plätzen Unterschied den Regionalligaspitzenreiter SSV Ulm im württembergischen Verbandspokalviertelfinale sensationell mit 6:5 nach Elfmeterschießen. Inklusive Verlängerung hatte es 0:0 gestanden. 2013 war den Neckarsulmern dieses Kunststück gegen Ulm schon einmal gelungen, am Ende gewann man den württembergischen Verbandspokal und zog in den DFB-Pokal ein (0:7 gegen Kaiserslautern).
Mit neuem Mut und zugleich unter neuer Leitung wollte man danach auch in der Liga durchstarten. Neue Leitung? Ja, Erfolgstrainer Busch ist nach nur kurzer Abstinenz und nach dem Pokal-Coup gegen Ulm wieder auf die Kommandobrücke zurückgekehrt. Unter seiner Regie spielte man zweimal Unentschieden (1:1 in Pforzheim und 2:2 gegen Ravensburg, hier nach 0:2-Rückstand), dazwischen unterlag man Oberachern mit 0:2. Neckarsulm wartet daher in der Oberliga seit sieben Spielen auf einen Sieg.
Zum Vorrundenende, wie auch aktuell, stand und steht der SUN mit Rang 16 auf einem Abstiegsplatz. Zu Buche stehen 3 Siege, 7 Remis und 8 Niederlagen. Mit 26 hat man die sechstwenigsten Treffer in der Liga erzielt (beste Torschützen sind die beiden Landesliga-Neuzugänge Lushtaku mit 6 und Pöhler mit 5) und mit 35 die ligaweit sechstmeisten Tore hinnehmen müssen.
Die Situation bei unserem ATSV
Platz 6 liest sich richtig gut! Dass jedoch Vorsicht geboten ist, dies brauchen wir nicht ausdrücklich erwähnen. Jeder der bisher gesammelten 29 Punkte ist Gold wert, aber eben noch lange nicht die Miete für den Klassenerhalt. 6 von 18 Vereinen müssen zum Ende der Saison absteigen. Die Konkurrenz auf den ersten Abstiegsplätzen 13/14 liegt 8 Punkte hinter unserem ATSV zurück. Noch immer sind für jeden aber auch 48 Punkte zu vergeben. Ziel unserer Waldenser ist es, aus den verbleibenden zwei Spielen in diesem Jahr noch den einen oder anderen Punkt hinzuzugewinnen, um danach entspannt in die Winterpause gehen und dann auch „die Wunden lecken“ zu können.
Was sagt unser Trainerduo?
Dietmar Blicker gewährt auch im Namen seines Trainerkollegen Marco Kratzer seinen Ausblick auf die anstehende Begegnung: „Die Sport-Union Neckarsulm bewegt sich, genauso wie auch der letzte Gegner, mit uns sicherlich auf Augenhöhe, auch wenn wir mehr Punkte vorweisen können. Aber man sieht ja an den Oberliga-Ergebnissen, dass hier jeder jeden schlagen kann. Die Neckarsulmer wollen sich zudem sicherlich für ihre Hinspielniederlage revanchieren. Wir wollen unsererseits natürlich den letztwöchigen Auswärtssieg in Hollenbach vergolden. Die Mannschaft war dort gut drauf, dies ist unterm Strich als sehr positiv mitzunehmen. Unser Lazarett lichtet sich einigermaßen und wir hoffen, dass wir fast mit voller Kapelle am Wochenende antreten können.“
Unterstützt unsere Jungs bei ihrem letzten Heimspiel des Jahres!
Noch einmal hat jede/r die Chance, im Jahr 2022 in die Waldenserstraße in unsere Konstandin KUNSTRASEN ARENA zu pilgern. Macht bitte reichlich Gebrauch davon und unterstützt unsere Waldenser-Jungs im Duell Nordbaden gegen Nordwürttemberg. Wir freuen uns auch EUCH!