... mehr als Fußball

ATSV Mutschelbach - FSV Hollenbach

Samstag, 06.08.2022, 15.30 Uhr:
1. Spieltag Oberliga Baden-Württemberg

Die Vorfreunde ist groß: Eine neue Zeitrechnung in unserer 118jährigen Fußballgeschichte beginnt!

Vor dem ersten Auftritt unseres Teams in der Oberliga Baden-Württemberg dürfen wir uns daran erinnern, dass unser ATSV bis einschließlich der Saison 2013/14 immer auf Kreisebene spielte, von 2014 bis 2018 dann im Bereich Mittelbaden (Landesliga) und seit der Spielzeit 2018/19 in der Verbandsliga (höchste Klasse Nordbadens). Nun also der nächste Schritt, ab sofort ist unser Verein auf Landesebene aktiv und wird sich mit Mannschaften aus ganz Baden-Württemberg messen, in der fünfthöchsten Spielklasse, der Oberliga!
 
Los geht´s mit dem 1. Spieltag am Samstag, den 6. August um 15.30 Uhr in der heimischen Piston EDEKA ARENA gegen den FSV Hollenbach.
 
Hollenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Mulfingen und liegt im Hohenlohekreis/mittleres Jagsttal, im Landkreis Künzelsau zwischen Künzelsau und Bad Mergentheim. Die Entfernung zu unserem Mutschelbach beträgt 164 km. Bedeutendstes Naturdenkmal des Ortes ist eine der ältesten Linden im süddeutschen Raum, die auf ca. 700 Jahre geschätzt wird. Gegenüber unserem Mutschelbach mit rund 2.000, zählt Hollenbach sogar noch weniger Einwohner, nur um die 500 (Gesamtgemeine Mulfingen rund 3.700), und ist damit der kleinste in der Oberliga vertretene Ort.
 
Im 500-Seelen-Dorf wurde der FSV Hollenbach im Jahr 1970 gegründet und ist ein reiner Fußballverein. Seit Jahren wird er u.a. vom bekannten Hersteller für Teamsportbekleidung, der Jako AG, unterstützt, die ihren Firmensitz in Hollenbach hat. Zwischen der Jako AG und dem FSV Hollenbach bestehen enge Verbindungen, sogar auf Familienebene. So ist der langjährige FSV-Fußballabteilungsleiter Kurt Sprügel der Bruder des Jako-Gründers und ehemaligen Zweitligaspielers (Würzburger Kickers) Rudi Sprügel. Das FSV-Sportgelände trägt den Namen Jako-Arena.
 
Der sportliche Werdegang der Hollenbacher lässt sich ganz gut mit dem unseren vergleichen, nur waren sie quasi etwas früher dran. Bis zum Jahr 2000 spielte der FSV auf Kreisebene, dann sieben Spielzeiten lang in der Landesliga Württemberg Staffel I und zunächst drei Runden in der Verbandsliga Württemberg. Zur Saison 2010/11 dann der erstmalige Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. In ihrer ersten OL-Saison konnten sich die Hollenbacher dank des besseren Torverhältnisses den Klassenerhalt sichern und stabilisierten sich danach zunächst mit guten Platzierungen zwischen den Rängen 9 und 6 (2015/16). In der Saison 2016/17 dann jedoch der unglückliche Abstieg am letzten Spieltag, nur ein Punkt fehlte am Ende. Hollenbach gehörte dadurch zuletzt 5 Spielzeiten wieder der Verbandsliga Württemberg an. Nach zunächst Platz 4, schnupperte man in den kommenden drei Jahren stets am Wiederaufstieg in die Oberliga. 2018/19 scheiterte man als Verbandsligazweiter in der Aufstiegsrelegation am Freiburger FC. 2019/20 und 2020/21 belegte man jeweils ebenfalls den 2. Platz, wurde aber von den jeweiligen Corona-Fußball-Lockdowns ausgebremst.
 
In der vergangenen Saison gelang dem FSV nun aber das gleiche Kunststück wie unserem ATSV, er holte sich den Titel in seiner Verbandsliga und ist damit wieder in die Oberliga zurückgekehrt. Prunkstück in der Meistersaison war unstrittig die Hollenbacher Defensive, die in 38 Ligaspielen nur 26 Gegentore zugelassen hat. Zwar hat man gegenüber den beiden Verfolgern FC Holzhausen (ebenfalls in die Oberliga aufgestiegen) und SSV Ehingen-Süd jeweils um die 20 Tore weniger erzielt, aber eben auch 15 bzw. 31 Gegentreffer weniger kassiert. Bester Torschütze war der aus der Jugend von Greuter Fürth stammende Scherer, der 18 von 82 Hollenbacher Ligatore erzielt hat.
 
Im Kader des Gegners stehen zahlreiche Spieler, die dem Verein schon länger angehören, für diesen bereits in Teilen des ersten Oberliga-„Septennat“ aktiv gewesen waren oder gar aus der eigenen Jugend stammen. Dabei profitiert der FSV von seiner guten Jugendarbeit, die eigenen A-Junioren spielen in der EnBW-A-Junioren-Oberliga. In Hollenbach ist man zurecht stolz darauf, dass rund 70 % des Verbandsligameisterteams aus der eigenen Jugend stammen.
 
Zur neuen Oberligasaison hat sich unser erster Gegner mit 4 externen Spielern verstärkt. Abwehrrecke Schmelzle und Stürmer Kurz kommen vom Oberligaabsteiger TSV Ilshofen. Beide verfügen über jeweils mehrjährige Oberligaerfahrung, der Letztgenannte war in der Vorsaison mit 14 Treffern immerhin elftbester Oberligatorschütze. Vom württembergischen Verbandsligaabsteiger TSV Crailsheim hat sich Wagemann den Hollenbachern angeschlossen, der ebenfalls bereits kurz beim TSV Ilshofen gespielt hat. Mit dem 20jährigen Baust kehrt ein Eigengewächs zurück, das in den vergangenen zwei Spielzeiten für den VfR Gommersdorf in 35 Spielen der Verbandsliga Nordbaden 18 Tore erzielen konnte. Hinzu kommen noch einige Spieler aus der eigenen Oberliga-A-Jugend. Neben auf Hollenbacher Seite 2, 3 weiteren Abgängen, legt Ex-Profi Ruck (ehemals SC Paderborn) aus beruflichen Gründen eine Fußballpause ein. Gleiches hieß es zunächst auch über Hollenbachs zweitbesten Vorjahrestorschützen Schmitt, der aber in der Vorbereitung doch wieder zum Einsatz kam.
 
Hollenbach kam in der Vorbereitung zu folgenden Ergebnissen: Testspiele beim bayerischen Regionalligaaufsteiger SpVgg Ansbach (3:4-Niederlage), beim nordbadischen Verbandsligisten VfR Gommersdorf (6:1-Sieg), beim Oberligaabsteiger SF Dorfmerkingen (1:2-Niederlage) und gegen den Regionalligaaufsteiger SGV Freiberg (1:2-Niederlage). Überraschend schwer tat man sich in den ersten beiden Runden des württembergischen Verbandspokals. Zunächst siegte man beim Bezirksligisten SG Schorndorf mit 3:1, dies nach Rückstand aber erst durch drei Treffer in der Schlussviertelstunde. Am vergangenen Samstag gewann man in Pokalrunde #2 die Oberliga-Generalprobe knapp mit 1:0 beim Landesligisten Türkspor Neckarsulm.
 
Trainer des FSV ist in der nunmehr bereits 5. Saison Martin Kleinschrodt. Der 36jährige war früher selbst mehrere Jahre in der Oberliga BW sowie in der Bayernliga aktiv, für Hollerbach spielte er von 2010 bis 2018 und war damit einer derer, die die erste Oberliga-Episode der Hollenbacher geprägt haben. Einem Pressebericht vom letzten Winter zufolge, hat Kleinschrodt zwar für die Saison 2022/23 verlängert, will danach aber wohl eine Pause einlegen. Den Verbandsligatitel seiner Mannschaft moderierte er wie folgt: „"Ich liebe die Jungs, weil sie machen, was ich ihnen sage. Und weil es ein Team ist." Der FSV-Vorsitzende Weidmann ergänzte: „Wir sind eine Mannschaft, ein Team, das füreinander kämpft. Es gab in der Verbandsliga sicher Mannschaften, die individuell teilweise besser besetzt sind, aber die haben es nicht geschafft, mannschaftlich so geschlossen zu sein.“ „In Hollenbach spielen nicht nur 11, sondern 20 Freunde gemeinsam Fußball. Das ist ein geiler Verein, alles geerdet", ergänzte Co-Trainer Roth.
 
Stärke der Hollenbacher dürfte damit deren Zusammenhalt, deren Geschlossenheit sein. Zum erneuten Oberliga-Abenteuer merkte deren Coach Kleinschrodt kürzlich an: "Ich habe jetzt auch Respekt vor der Oberliga. Aber ich will, dass wir ein frecher Aufsteiger sind, der sich weiterentwickelt.“
 
Zusammenhalt und Geschlossenheit, das sind Attribute, die unstrittig auch für unser Mutschelbacher Team gelten. Wir konnten unsere Aufstiegsmannschaft nahezu zusammenhalten. Verlassen haben uns Hasel (zur SpVgg Durlach-Aue), Malsam (zurück zum 1. FC Bruchsal), Rutz (zu seinem Heimatverein SG Daxlanden) und um Spielpraxis zu sammeln, der junge talentierte Torhüter Weber (zum FCG Friedrichstal). Neu begrüßen wir bei unseren Waldensern dafür Weißer (Mittelfeld, zuletzt FCA Walldorf II/Oberliga, früher Junioren-Bundesliga KSC), Mörmann (Mittelfeld, zuletzt SV Linx/Oberliga, früher Jugend SV Sandhausen), Batke (Mittelstürmer, zuletzt TUS Mechtersheim/Oberliga Rheinland-Pfalz, ehemals Regionalliga Primasens und Walldorf sowie Oberliga KSC II), Tran (Mittelfeld, SV Kuppenheim/Verbandsliga), Schleich (Innenverteidiger, von der U19 des KSC) sowie Torhüter Valentin Hess (zuletzt FC Speyer/Oberliga Rheinland-Pfalz).
 
Unser ATSV begann am 2. Juli mit der Vorbereitung auf seine 1. Oberligasaison und absolvierte folgende Test-/Pokalspiele: 9:3-Sieg im Test gegen den Oberligaabsteiger TSV Ilshofen, 5:3-Sieg im Test gegen den rheinland-pfälzischen Oberligisten TUS Mechtersheim, 3:7-Niederlage im Test beim Verbandsligisten SV Spielberg, 0:0-Remis im Test beim südbadischen Verbandsligisten SV Kuppenheim, 1:0-Sieg im Test gegen den württembergischen Verbandsligisten SKV Rutesheim, 0:3-Niederlage im Test beim Verbandsligisten FCG Friedrichstal. Im 1. Spiel unseres Teams unter Wettbewerbsbedingungen gelang am 23.07. in der 1. Runde des Verbandspokals ein 2:1-Derbysieg beim benachbarten Verbandsligisten SV Langensteinbach. Aufgrund der Absage des Zweitrundenspiels durch den Gegner aus Huchenfeld (Landesliga) steht unser ATSV kampflos in Verbandspokalrunde 3. Als Ersatz dieses am vergangenen Sonntag als Liga-Generalprobe angedachten Pokalspiels konnte ganz kurzfristig noch die U19-Bundesligamannschaft des KSC als Testspielpart gewonnen werden, unser ATSV gewann diese Begegnung mit 3:2.
 
Zum Verlauf der Vorbereitung haben wir mit unserem Coach Dietmar Blicker gesprochen. Sehr gerne geben wir seine Einschätzung wieder: „Unsere Vorbereitung ist etwas durchwachsen verlaufen, mit nicht immer guten Ergebnissen. Im Training konnten wir jedoch eine große Intensität fahren, nur in den Spielen konnten wir dies teilweise noch nicht so umsetzen. In einer Vorbereitung ist dies, gerade auch je nach Phase des Fitnesszustandes, aber auch nicht ungewöhnlich. Insgesamt bin ich mit dem Engagement meiner Jungs zufrieden.“
 
Blicker und seine Mannschaft freuen sich auf den Oberligastart. Unser Trainer führt hierzu aus: „Die Mannschaft wird es genießen, in diesem Jahr als Underdog unterwegs sein zu können, musste sie doch die Jahre zuvor quasi jedes Spiel gewinnen. Jetzt freuen wir uns über die Rolle als Außenseiter in der Oberliga und natürlich auf dieses Abenteuer. Wir werden das erste Oberligaspiel mit richtig guter Laune und einer riesengroßen Portion Motivation angehen!“
 
Zum Gegner ergänzt Blicker: „Hollenbach ist natürlich ein maximal unangenehmer Gegner für das erste Saisonspiel, weil auch sie einen klasse Teamspirit und eine Aufstiegseuphorie besitzen. Wir sind jedoch vorbereitet und werden unser Bestes versuchen.“
 
Unsere Spieler, Trainer, Betreuer, Verantwortlichen und Fans fiebern dem Oberligadebüt unseres ATSV entgegen und freuen sich riesig auf das erste Duell mit Mitaufsteiger FSV Hollenbach.
 
Die Oberliga stellt uns vor neue logistische Aufgaben. Knapp 30 Helferinnen und Helfer werden für einen reibungslosen Ablauf unseres ersten Auftritts auf Landesebene sorgen. Allen schon einmal herzlichen Dank! Liebe Mutschelbacher, liebe Fans aus Nah und Fern, liebe Freunde des Fußballs, kommt bitte vorbei und honoriert damit auch deren Einsatz.
 
Wir wünschen unserer Mannschaft alles Gute und viel Erfolg. Packt es an, Männer!

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