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ATSV Mutschelbach - Freiburger FC

Samstag, 17.09.2022, 15.30 Uhr: 
9. Spieltag Oberliga Baden-Württemberg

Wohl nur kühnste Optimisten hätten vor Beginn unserer ersten Oberligasaison die Vorhersage gewagt, dass unser ATSV nach 7 Spielen und damit einem Fünftel der Saison, mit 4 Siegen, 2 Unentschieden und nur einer Niederlage (14 Punkte, 15:7 Tore) auf Tabellenplatz 5 rangiert. Den bisher größten Coup konnte man am vergangenen Samstag landen, als man dem Regionalligaabsteiger und zuvor mit 5 Siegen und einem Remis dekorierten Tabellenführer Sonnenhof Großaspach, beim 3:1 dessen erste Niederlage beigebracht hat. Nein, der Top-Start ist kein Traum, er ist eine sehr schöne Tatsache, auf die wir alle sehr stolz sein können. Das Ergebnis vom 8. Spieltag bei den Stuttgarter Kickers lag bei Redaktionsschluss übrigens noch nicht vor.
 
Unser Team will seine Erfolgsserie fortsetzen und freut sich, nun zum nächsten Heimspiel mit dem Freiburger FC den nächsten Traditionsclub begrüßen zu dürfen.
 
Ehemaliger Deutscher Meister zu Gast
 
Der Freiburger FC ist mit Gründungsjahr 1897 der älteste Fußballverein in Freiburg im Breisgau. Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahr 1907. Von 1977 bis 1982 spielte der FFC in der 2. Bundesliga. Inzwischen in die Oberliga abgerutscht, konnte der Verein 1982/83 erstmals eine Konkursgefahr abwenden und schickte sich in der Folge sogar dreimal an, wieder in die 2. Liga zurückzukehren. So scheiterte man z. B. 1984 in der Aufstiegsrelegation, Spieler war damals der heutige SC Freiburg-Kulttrainer Christan Streich, der beim FCF später von 1991 bis 1994 auch seine Spielerkarriere ausklingen ließ. 1990 dann jedoch der Abstieg in die Verbandsliga Südbaden. Von 1991 bis 1994 kehrte man nochmals für drei Spielzeiten in die Oberliga zurück und erreichte 1991/92 sogar das Achtelfinale des DFB-Pokals, wo man am VfB Stuttgart scheiterte. Ab 1995 dann aber der Beginn eines Absturzes, der im Jahr 1999 erstmals bis in die Landesliga führte. Es glückte zwar der sofortige Wiederaufstieg, 2008 ging es aber wieder runter in die Landesliga. Immerhin gelang es, in diesem Jahr einen zweiten drohenden Konkurs gerade noch so abzuwenden und zudem nutzte man die nun dreijährige Landesligaepisode, um sich in finanzieller Hinsicht zu konsolidieren. Zur Saison 2012/13 dann die Rückkehr in die Verbands- und von 2014 bis 2016 sogar in die Oberliga. Zwei Spielzeiten später wieder der Verbandsligaabstieg und 2019/20 das erneute Comeback in der Oberliga, der man nun im 3. Jahr angehört. In der vergangenen Saison stand am letzten Spieltag ein für den Klassenerhalt erforderlicher Sieg bis in die Nachspielzeit hinein auf der Kippe, ehe man sich dann doch als Tabellen14ter mit einem Punkt Vorsprung den Klassenverbleib sichern konnte.
 
Freiburger FC in der Saison 2022/23
 
Neben mehreren jungen Akteuren und Ergänzungsspielern haben den Freiburger FC im Sommer fünf Stammspieler verlassen, darunter mit Mourad der beste Torschütze der Vorsaison. Geholt hat man stattdessen neben Faßbinder (New Jersey Copa/USL League 2/höchste Amateurklasse USA, früher FC Emmendingen), sechs U22-Akteure: Heipel (SV Innsbruck/Regionalliga Österreich, zuvor Junioren-BL Hoffenheim), Vigneswaran (A-Junioren SV Sandhausen) sowie die zuvor Junioren-BL für den SC Freiburg spielenden Merz, Kaiser (zuletzt Grasshoppers Zürich II/dritthöchste Liga Schweiz), Tritschler (zuletzt FC Neustadt) und Hinrichsen (zuletzt FV Lörrach-Brombach).
 
Dass man auf junge Spieler setzt, verrät auch die sogenannte Ausbildungskonzeption des FFC, nach der man alle Jugendmannschaften zumindest in oberen südbadischen Spielklassen etablieren will und talentierte Spieler „aus einem weiten regionalen Umfeld“ für sich gewinnen will. Insoweit profitiert man auch als Kooperationsverein des Bundesligisten SC Freiburg. Dies zeigen nicht nur die genannten Neuzugänge, sondern überhaupt bauen die Freiburger auf einen recht jungen Oberligakader. Ältester Spieler ist mit 28 Jahren ein Ersatztorhüter, am zweitältesten mit jeweils 25 Jahren sind sechs Tor- und Feldspieler. Der auf dem Fußball-Onlineportal FuPa hinterlegte Angriff besitzt einen Altersdurchschnitt von unter 20 Jahren. Neuer Trainer ist Benjamin Pfahler, der zuletzt den Offenburger FV in die Oberliga geführt hat.
 
Der von mehreren Premium- und Basic-Sponsoren sowie einem „Freundeskreis Top 100“ gesponserte Verein, trägt seine Heimspiele in der Duraku-Bau Arena im Dietenbach-Sportpark aus (Fassungsvermögen 1.500 Zuschauer/innen).
 
Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann man im Lager des Freiburger FC alles andere als zufrieden sein. War man bereits im Verbandspokal bei einem Verbandsligisten ausgeschieden, so hat man die ersten sieben Begegnungen in der Oberliga allesamt verloren: 0:1 beim FC Villingen, je 1:3 gegen FC Holzhausen und beim FC Nöttingen, 1:4 gegen FSV Bietigheim-Bissingen, 2:4 bei der TSG Backnang, 0:4 gegen den 1. CfR Pforzheim und zuletzt 1:4 beim SV Oberachern. Noch ohne Punkt und mit 6:23 Toren, ziert man das Tabellenende. Der Rückstand auf den vorletzten Platz beträgt 4 Punkte, der auf das rettende Ufer deren 7.
 
Was sagt unser Trainerduo?
 
Dietmar Blicker blickt auch im Namen seines Cheftrainerkollegen Marco Kratzer zunächst auf die Begegnung gegen Großaspach zurück: „Wir haben ein tolles Spiel, nicht nur in kämpferischer, sondern auch in taktischer und spielerischer Hinsicht hingelegt und ich denke, dieses auch verdient gewonnen. Uns kam dabei natürlich die Eigendynamik dieses Spiels entgegen, indem Großaspachs bester Offensivspieler, der Oberligatoptorjäger Salz, schon sehr früh die Gelb-Rote Karte bekommen hat. Danach hatte unsere Mannschaft das Spiel wirklich sehr gut unter Kontrolle. Wir haben zwar durch eine Unaufmerksamkeit das zwischenzeitliche 1:1 bekommen, dann aber letztendlich unsere Stärken ausgespielt und hätten sogar noch höher gewinnen können. Dem Tabellenführer und Aufstiegsaspiranten dessen erste Saisonniederlage beigebracht – es war dies natürlich ein toller Tag für den Verein.“
 
Unser Trainerduo und unsere Spieler freuen sich über den starken Saisonauftakt, bleiben aber natürlich geerdet und haben weiterhin das Saisonziel Klassenerhalt fest im Auge. Dietmar Blicker zum kommenden Gegner: „Der Freiburger FC ist grundsätzlich eine Mannschaft, die unsere Kragenweite besitzt, die im Moment aber leider in der Tabelle ganz unten steht und einfach einen unglücklichen Start vorzuweisen hat. Der FFC ist ein absoluter Kontrahent im Hinblick auf unser Ziel, nicht absteigen zu wollen. Wir stehen daher ganz klar vor einem 6-Punktespiel. Unabhängig davon, wollen wir natürlich so lange wie möglich vorne dranbleiben. Wir hoffen, dass unsere Verletzten bzw. dass zumindest Dennis Klemm rechtzeitig zurückkehren kann und wir auch das Spiel bei den Stuttgarter Kickers verletzungsfrei überstehen konnten. Und dass wir es gegen Freiburg vor allen Dingen schaffen, unser Tempo zu spielen und die bisher gelebte Intensität beizubehalten. Es wäre natürlich toll, wenn das Team die nächsten 3 Punkte einfahren könnte. Aber wir sind gewarnt, wir wissen, dass die aktuelle Tabellenkonstellation nichts mit der wahren Stärke des Gegners zu tun hat. Wir besitzen den größten Respekt vor den Freiburgern, wollen aber trotzdem alles geben, um die Punkte bei uns im Waldenser-Dorf zu behalten.“
 
Kommt in die Piston EDEKA ARENA
 
Mit dem Freiburger FC erwarten wir einen ehemaligen Deutschen Meister und früheren Zweitligisten. Wenn dies und vor allem das bisherige Auftreten unserer Mannschaft, mal keine Anreize sind, zu diesem Spiel in unsere Piston EDEKA ARENA zu kommen! Unser Team hat sich redlich Unterstützung von den Zuschauerrängen verdient!

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